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Energieneutrale Kläranlagen bis 2045: Wie schwimmende Photovoltaikanlagen auf Schönungs- und Klärteichen zum Schlüssel werden können



Schwimmende Photovoltaikanlage auf einem Schönungsteich eines Klärwerks in Bayern
SLake: Schwimmende Photovoltaikanlage auf einem Schönungsteich eines Klärwerks in Bayern

Die Europäische Union hat im Rahmen der überarbeiteten Kommunalabwasserrichtlinie (EU) 2024/3019 ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Alle kommunalen Kläranlagen sollen bis spätestens 2045 energieneutral arbeiten. Das ist ein Meilenstein für den Umweltschutz – aber auch eine Herausforderung für Kommunen und Betreiber von Abwasseranlagen. Eine besonders vielversprechende Lösung: Photovoltaik, vor allem in Form von schwimmenden Solaranlagen auf Schönungs- und Klärteichen.


Was bedeutet "energieneutral" für Kläranlagen?

Energieneutralität bedeutet, dass eine Kläranlage genauso viel Energie erzeugt, wie sie verbraucht – bestenfalls aus erneuerbaren Quellen. Bisher sind Kläranlagen echte Stromfresser: Sie machen rund 1 % des gesamten Stromverbrauchs in der EU aus. Die neue EU-Richtlinie verpflichtet Betreiber nun, diesen Fußabdruck drastisch zu verringern.


Warum Photovoltaik die ideale Lösung ist

Photovoltaikanlagen sind eine effiziente, wartungsarme und bewährte Technologie, um erneuerbaren Strom direkt vor Ort zu erzeugen. Viele Kläranlagen verfügen über freie Flächen, Dächer oder – besonders spannend – Schönungs- und Klärteiche, die sich ideal für schwimmende PV-Anlagen eignen.


Schwimmende PV-Anlagen: Vorteile auf der ganzen Linie

Floating PV (FPV) ist ein wachsender Trend in der Solarbranche – und das aus gutem Grund. Besonders Kläranlagen mit Schönungs- und Klärteichen können massiv profitieren:


  • Doppelte Flächennutzung: Schönungsteiche bleiben erhalten, während gleichzeitig Energie erzeugt wird.

  • Kühlungseffekt: Das Wasser unter den Modulen kühlt diese passiv – das steigert den Wirkungsgrad um bis zu 10 % im Vergleich zu Dachanlagen.

  • Wasserverdunstung reduzieren: Die Modulabdeckung minimiert die Wasserverdunstung an heißen Tagen – ein zusätzlicher ökologischer Vorteil.

  • Weniger Algenbildung: Durch Schattenwurf kann die Algenbildung verringert werden, was die Wasserqualität verbessern kann.

  • Vereinfachtes Genehmigungsverfahren, falls die Teiche Teil der technischen Anlage sind.


Umsetzung: Worauf Betreiber achten sollten

  • Machbarkeitsstudie erstellen: Kläranlagenbetreiber sollten prüfen, welche Wasserflächen - auch unter Genehmigungs-Gesichtspunkten - geeignet sind und wie viel Strom sich dort erzeugen lässt.

  • Netzintegration und Eigenverbrauch analysieren: Eine intelligente Kopplung von Eigenverbrauch und Stromspeicherung erhöht die Effizienz.

  • Fördermittel nutzen: Zahlreiche nationale und EU-Förderprogramme unterstützen den Ausbau erneuerbarer Energien in der öffentlichen Infrastruktur.

  • Partnerschaften mit PV-Spezialisten: Floating-PV-Anlagen erfordern spezielle Statik, Verkabelung und Wartungskonzepte – hier lohnt sich die Zusammenarbeit mit erfahrenen Anbietern.


Fazit: Energieneutralität ist erreichbar – mit smarter PV-Nutzung

Die EU-Richtlinie ist kein reines Bürokratieprojekt, sondern eine Chance für Innovation und Nachhaltigkeit im Abwassersektor. Floating-PV auf Schönungs- und Klärteichen bietet eine clevere, platzsparende und effiziente Lösung, um das Ziel der Energieneutralität bis 2045 zu erreichen.

Wer frühzeitig handelt, kann nicht nur ökologische Vorteile sichern, sondern auch langfristig Kosten sparen – und ein Vorreiter in der nachhaltigen Wasserwirtschaft werden.


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